HEILUNGSPROZESS

Schnell ist es passiert und man hat sich den Fuss verstaucht, das Knie verdreht, bei einem Sturz die Schulter heftig angeschlagen, bei einer „blöden“ Bewegung einen Zwack in den Rücken eingefangen oder bei einer ruckartigen und schnellen Bewegung einen Muskel überstrapaziert – ganz so schnell geht dann die Heilung leider nicht, aber wenn man weiss, wie man sich in den einzelnen Heilungsphasen richtig verhält, kann man diesen Prozess immerhin optimieren:

Als erstes setzt die Entzündungsphase ein:
Bei einer Verletzung werden Zellen und Blutgefässe zerstört. In der Entzündungsphase wird die Blutung gestillt, totes Gewebe aufgeräumt, Bakterien bekämpft und das zu reparierende Gewebe analysiert.
Dabei kommt es zu Schwellung, Rötung, Erwärmung und zu einer eingeschränkten Funktion.
In diesen 3-9 Tagen ist es am sinnvollsten, die verletzte Struktur ruhig zu stellen, hoch zulagern und entzündungshemmende Massnahmen wie Arnica, Quark- oder Chabiswickel einzusetzen.

Dann kommt eine Phase, die wir Proliferationsphase nennen:
In dieser Phase beginnen Zellen (Fibrobalsten) Fasern und Zellsubstanz (Matrix) zu produzieren, gleichzeitig sprossen neue Blutgefässe ein. Dieser Abschnitt der Wundheilung dauert 10 -28 Tage, je nach Gewebe, das betroffen ist. In dieser Zeit sollte man die verletzte Struktur bereits etwas belasten. Optimalerweise im aeroben Bereich, also Betätigung die noch nicht so schnell und intensiv sind, sodass unser Körper noch ohne Säure zu bilden, die nötige Energie herstellen kann. Auch muss in dieser Phase jegliche Belastung schmerzfrei sein, damit das neu gebildete Gewebe nicht gleich wieder zerstört wir! Und schmerzfrei natürlich ohne Schmerzmittel!!!

Zu guter Letzt kommt die Remodulierungsphase:
In dieser Zeit wird die Qualität des Gewebes verbessert, bis dieses die physiologischen Eigenschaften des Ursprungsgewebes erlangt hat.
Hier sollte die betroffene Struktur sehr gezielt und den späteren Anforderungen entsprechend belastet werden. Diese Phase dauert mit 28 bis zu 500 Tagen am längsten, was nicht bedeutet, dass man noch sehr eingeschränkt ist, aber doch anfällig für eine erneute Verletzung.

Es ist also wie immer: Gut Ding will Weile haben